Montag, 19. November 2018

Neuanfang oder


Was treibe ich hier eigentlich?
Denn der Fehler liegt im Anfang,
und der Anfang,
heißt es,
ist die Hälfte des Ganzen,
so dass also auch ein kleiner Fehler im Beginn
entsprechend große Fehler im weiteren Verlauf zur Folge hat.
(Aristoteles)


Wie hält man einen Blog aufrecht, wenn das ursprüngliche Thema abgeschlossen ist?
Was macht man damit?
Kann man die Leser bei der Stange halten?
Und überhaupt. Wer ist eigentlich "man"?

In diesem Fall muss ich die erste und auch die dritte Frage gleich mit "ich habe rein gar keinen Schimmer" beantworten. Und da ich sozusagen alle Fehler dieses Universums in einer Person vereine, fällt einer mehr oder weniger beim Wiedereröffnungseintrag auch nicht weiter ins Gewicht.

Auf die Frage, was "man" mit einem Blog macht, fällt mir erst einmal nur als Antwort "Papier sparen" ein. Diese Zettelwirtschaft in meiner Schublade nimmt so langsam wirklich überhand und "man" hat keinerlei Durchblick mehr. Welches Blatt gehört zu welchem Text? Wo sind die Seiten 165 und 187 geblieben? Was hat die Einkaufsliste von 2009 hier zu suchen? Probleme, mit denen ich endlich abschließen möchte. Daher erwecke ich diesen Blog mal wieder zum Leben. Ob außer mir noch jemand hier liest, wage ich zu bezweifeln, aber zumindest besteht im Ansatz die Möglichkeit dazu - im Gegensatz zu meiner Schublade.

Nun aber zur Frage aller Fragen. Wer ist "man"?
"Man" ist ... Moment, ich hole den Spiegel.,, kein Model, nicht jung, nicht knackig, nicht sexy. "Man" hatte mal dichtes dunkelblondes Haar auf dem Kopf. Jetzt hat "man" es in den Ohren und der Nase. Außerdem ist die Farbe etwas verblasst, aber manch einer zahlt ein ordentliches Sümmchen für schicke graue Strähnen, hab ich mal irgendwo gelesen. Das Gebiss hingegen ist noch einigermaßen intakt. Die Figur ... nun ja, sie könnte mal wieder etwas Nachhilfe in Sachen Festigkeit gebrauchen, ist aber noch nicht vollkommen aus der Form geraten. 

"Man" ist verheiratet, hat zwei Kinder, lebt mit sämtlichen Familienmitgliedern und Hund in zuvor beschriebenem Haus und ist ganz ordinär berufstätig - sogar in Vollzeit..
"Man" besitzt Talent, auch wenn "man" noch nicht herausgefunden hat, wofür "man" welches Talent gebrauchen kann und welches "man" am besten niemals auch nur mit einem Sterbenswörtchen erwähnt.

Ansonsten ist "man" eher lebensuntauglich, hat zwei linke Hände und tritt garantiert in jedes Fettnäpfchen, das die Welt bereit hält.

Na, habe ich euer Interesse geweckt?
Hey, ich sehe das Gähnen auch hinter der vorgehaltenen Hand.
Das ist ja fast so, als versuchte ich ein Date über eine Partnerschaftsanzeige zu bekommen. Ich preise mich in den höchsten Tönen an und was geschieht? Nix. Wie immer.

So nicht, liebe Leserinnen und Leser, So nicht. Das ist doch nur der Anfang. Und vielleicht besteht ja noch Hoffnung, dass die nächsten Einträge besser werden?!?  Eventuell findet ihr mich dann nahezu unwiderstehlich und könnt nie genug von mir bekommen? Ja, ich weiß. Das ist so wahrscheinlich wie ein 6er im Lotto. Und bisher habe ich nie mehr als 2 ohne Superzahl erreicht. Aber man soll schließlich die Hoffnung nicht aufgeben. Also hoffe ich mal einfach darauf, dass es außer mir noch jemanden gibt, der diese Zeilen irgendwann einmal liest.
Vielleicht könnte dieser Jemand dann auch ein Lebenszeichen von sich geben? Ein "Hey, Blöd-"man", dat wird nie wat" reicht schon um mir Freudentränen in die Augen zu treiben.

Für heute reicht es mit den geistigen Ergüssen (oder sollte ich besser sagen: mit dem Tsunami des Schwachsinns?). Ich wünsche allen zufälligen Leserinnen und Lesern einen schönen Montag.


Dienstag, 7. Juni 2016

Ich habe ein Déjà-vu

Wie ja allseits bekannt ist, erhalten wir Heizwärme und Warmwasser über Wärmecontracting.
Das klingt beim Kauf erst einmal gut, denn es vermindert die Kaufpreiskosten des Hauses, ist auch bisher recht zuverlässig (Einschränkungen in der Versorgung gab es in den letzten 1,5 Jahren lediglich 3 Mal), aber es ist - im Nachhinein betrachtet – nicht ganz so meins.

Die Verträge, die wir Anfang 2015 zugeschickt bekamen, enthielten eine Berechnung des Grundpreises, die nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprach. So wurden dort 22 S-Häuser aufgeführt (geringster Grundpreis) obwohl es tatsächlich nur 6 Häuser davon im Baugebiet gibt. Dementsprechend höher war der Grundpreis der anderen Häuser. Unserem Einwand, dass wir gern einen den Tatsachen entsprechenden Vertrag hätten, kam man sehr verständnisvoll entgegen. Man versicherte uns gleich im Januar 2015, dass wir selbstverständlich nicht unterschreiben müssten, sondern warten dürften, bis man uns den richtigen Vertrag zusenden würde.
Den Vertrag erhielten wir dann im Juli 2015.

Die Jahresabrechnung für die Zeit vom 17.12. bis 31.12.2014 erhielten wir im September 2015. In dieser Abrechnung war jedoch nicht der im neuen Vertrag vereinbarte Tarif aufgelistet, sondern natürlich der Tarif, der im alten, von uns nicht unterschriebenen Vertrag, aufgelistet worden war. Also erst einmal den Contractor  schriftlich um Berichtigung gebeten. Es erfolgte keinerlei  Reaktion seitens des Unternehmens. Der neue Abschlag betrug jedoch nunmehr 212 Euro im Monat(!). So viel zahlten wir im alten Haus nicht einmal für Strom und Gas zusammen, obwohl das heiße Wasser dort ausschließlich mit teurem Strom beheizt und dort beinahe täglich mindestens zwei Vollbäder genommen wurden. Im neuen Haus wird lediglich kurz geduscht.

Im November 2015 erhielten wir einen Änderungsvertrag, den wir unterschreiben und umgehend an den Contractor zurücksenden sollten. Allerdings konnte ich in eben jenem Änderungsvertrag gar keine Änderung zu dem von mir zwei Monate zuvor unterschriebenen Vertrag feststellen. Also rief ich mal wieder das Unternehmen an und fragte nach. „Nein, kein Problem, dann betrachten Sie den Änderungsvertrag als hinfällig“, wurde mir gesagt. „Und um die Berichtigung der Jahresabrechnung 2014 wird sich umgehend gekümmert“.  Im Dezember 2015 kam die erste Erinnerung an die Unterzeichnung des Änderungsvertrages – die berichtigte Jahresabrechnung nicht.

Ende Januar 2016 lag die erneute Erinnerung in unserem Briefkasten, natürlich ohne jeden Hinweis auf eine Jahresabrechnung 2014 oder gar 2015. Während unser Stromlieferant bereits in der 1. KW und der Wasserlieferant gleich in der 2. KW in der Lage war, die jeweilige Abrechnung für das Kalenderjahr 2015 zu übersenden, wurde mir von Cofely mitgeteilt, dass wir frühestens im März damit rechnen könnten. Für 2014 würde man sich nun umgehend um die Berichtigung kümmern und den Vertrag, den müsste ich natürlich nicht unterschreiben, wenn es ja keine Änderungen gäbe.

Ende März erschien dann ein Mitarbeiter des Contractors um den Zählerstand manuell in unserer Übergabestation abzulesen, da dies in der Heizzentrale selbst aufgrund technischer Probleme nicht möglich sei.
Aha.
Mitte April dann eine weitere Erinnerung an die Änderungsverträge.
Fast zeitgleich ein Flugblatt einer mir unbekannten Firma in unserem Briefkasten, mit dem der „aktuelle“ Zählerstand telefonisch angefordert wurde. Wozu der „aktuelle“ Zählerstand? Für eine Schätzung des Jahresverbrauchs 2015(!) Ich möchte aber keine geschätzte Jahresabrechnung sondern eine, die meinen tatsächlichen Verbrauch punktgenau abrechnet. Ist das so unüblich, dass ein Hausbesitzer so etwas erwartet?

Langsam aber sicher erinnert mich die Firma Cofely ganz stark an Unitymedia – um es mal vorsichtig zu umschreiben.

Im Mai 2016 erhielt ich dann endlich meine berichtigte Jahresabrechnung von 2014. Hurra. Die von 2015 habe ich bis heute (06.07.2016) nicht. Allerdings war am 3. Juni erneut unangemeldet ein Mitarbeiter des Unternehmens in unserem Haus um den Zählerstand abzulesen…. und, hurra, man glaubt es kaum, seit 2 Monaten habe ich keine Erinnerung an die Änderungsverträge erhalten.


Wir überlegen uns derzeit eine Alternative. 

Dienstag, 17. Mai 2016

Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem!

Ja, es gibt uns noch.
Und auch unser Haus.

Die Fertigstellungsanzeige haben wir inzwischen von der Stadtverwaltung erhalten.  Der Garten darf bleiben, wie er ist.
Zumindest seitens der Behörde *hust*.
Ich muss nämlich gestehen, dass mir mein Garten nicht mehr halb so gut gefällt, wie im letzten Jahr.



Nein, der Kies ist nicht mit Unkraut überwuchert oder – wie es wohl bei so einigen anderen der Fall ist – grün. Im Gegenteil. Alles ist so schön ordentlich, dass es geradezu … langweilig auf mich wirkt. Ich brauche mehr Farbe. Ich brauche mehr BUNT. Ich brauche … ich glaube tatsächlich, dass ich mehr Unkraut brauche, das es zu zupfen gibt.




Ich bin jetzt in einem Alter, in dem dir der Körper am nächsten Tag ganz leise ins Ohr flüstert: mach das nie, nie wieder. Und aus diesem Grund habe ich mich bei der Planung meines Gartens für die absolut pflegeleichteste Version überhaupt entschieden. Und seit einigen Wochen sitze ich auf der Terrasse, trinke eine schöne Tasse Kaffee …  und plane im Geiste bereits um.

Mein Liguster steht noch immer mit mir auf Kriegsfuß. Die Pflanzen auf der linken Seite sind prima gediehen und lassen aufgrund ihres dichten Wuchses eine Hecke bereits erahnen.  Die Pflanzen auf der rechten Seite … nun ja … Das Ganze ist mehr ein Zustand als eine werdende Hecke. Hier und da mal drei Blättchen und ansonsten nur dröges Geäst. Die drei Liguster, die im letzten Jahr schon ihren Abgang ankündigten, habe ich gegen neue Pflanzen ausgetauscht. Aber auch die Neuen haben bisher nicht ein einziges grünes Blatt. Offen gestanden haben sie überhaupt kein einziges Blatt. Und DAS finde ich wirklich ausgesprochen ungewöhnlich. Wenn ich an der Rinde knibbel, dann ist darunter ganz klar Leben. Aber dieses Leben weigert sich strikt an die Öffentlichkeit zu treten.
Da es immer dieselbe Stelle im Garten betrifft, keimt in mir der Verdacht, dass dort etwas eingebuddelt wurde, das nicht dorthin gehört.
Ich werde nun in den nächsten Tagen die Pflanzen auf die andere Gartenseite setzen und schauen, ob sie – wie im letzten Jahr bereits der Ginko – dort zum Leben erwachen.

Seit dem vergangenen Wochenende hat meinen Göttergatten die irrwitzige Idee gepackt, unsere Terrasse „neu“ zu machen. MIR reicht die Alte vollkommen. Aber sein Plan ist ein ausgesprochen guter Vorwand um MEINE  IDEE  ins Rennen zu werfen. Ich möchte nämlich einen Gartenteich. Und da dieser Wunsch bisher immer abgeschmettert wurde, ist nun mein Verhandlungsgeschick gefragt.


Habe immer mehr Träume, als die Realität zerstören kann.

Sonntag, 7. Februar 2016

Das Problem will ich nicht! Zeig mir das nächste!

Immer wieder werde ich gefragt, wie es uns inzwischen denn wohl so geht.

Fühlt ihr euch wohl? 
Würdet ihr noch einmal bauen? 
Könnt ihr den Bauträger empfehlen? 
Wie sind die Nachbarn so? 
Alle Mängel beseitigt?

Ich antworte dann mit einem höflichen Lächeln: „Läuft bei uns, zwar rückwärts und bergab, aber läuft“.

Im August 2015 schrieb ich hier über die Fertigstellung unseres Gartens und wieviel Mühe wir uns mit der sogenannten „Retentionsfläche“ gaben, damit keine Staunässe oder gar ein ungewollter Gartenteich durch anfallendes Regenwasser entstehen konnte. 
Glücklich genossen wir den Anblick unseres fertigen Minigärtchens und waren äußerst zufrieden mit unserem Werk.




Diesen wundervollen Zustand löste im Januar 2016 eine leise Stimme ab, die mir  zuflüsterte: 
„Hallo, hier spricht dein Leben. 
Du hast keine Ahnung, was du da tust, oder?“


Zwar haben wir noch immer kein Wasser, aber leider verweigert uns – und den anderen 19 Eigentümern – die Stadtverwaltung unsere Fertigstellungsanzeige.
Warum? Weil unser Garten scheinbar nur auf dem Papier UNSER Garten ist! In Wahrheit gehört er eben jener Stadtverwaltung, auch wenn wir dafür Kaufpreis und Grunderwerbsteuern gezahlt haben und zukünftig Grundsteuern etc. dafür zahlen werden.
Ein Mitspracherecht an diesen Quadratmetern hinter unserem Haus – haben wir nicht.
Die Stadtverwaltung besteht darauf, dass wir auf einer Fläche von 25 qm, jeden einzelnen Quadratmeter mit einem fest vorgeschriebenen Gestrüpp bepflanzen.

Kann nicht sein?
Dachten wir auch.
Ein fataler Irrtum.


Fangen wir mal ganz von vorn an.

In unserem Kaufvertrag von November 2013 ist die hintere Fläche unseres Gartengrundstücks als sogenannte „Retentionsfläche“ für Regenwasser ausgewiesen. Zitat: „Bepflanzt durch Bauträger, Bepflanzung der Fläche gemäß Auflage des B-Plans, Pflanzliste siehe Gestaltungshandbuch“. 
Hinter dieser Fläche ist befindet sich die Vorgabe eine Hecke anzupflanzen. Zitat:  „Hecke gepflanzt durch Erwerber, und dauerhaft zu erhalten“ – wobei an dieser Stelle nicht auf eine Auflage eines B-Plans hingewiesen wird.

Soviel zu den Unterlagen des Kaufvertrages.

Im Bebauungsplan unseres Baugebietes, wird diese Fläche lediglich als „Private Grünfläche 1“ ohne explizite Zweckbestimmung (Zweckbestimmung z.B. Friedhof) aufgeführt und enthält in den „Textlichen Festsetzungen“ den Passus:
Zitat: „Innerhalb der privaten Grünfläche 1 sind die Grünanlagen mit heimischen Gehölzstrukturen in einer Breite von 10,00 m zu bepflanzen und dauerhaft zu pflegen …“
Grünfläche? Grünanlage? Gehölzstrukturen?

Lange Rede, gar kein Sinn.
Wozu 50 qm „Hecke“ in einem gerade mal 70 qm großen Reihenhausgarten???


Einen halben  Monat später, also im Dezember 2013, erhielten wir die Baugenehmigung.
In diesem Dokument war dann plötzlich von einem „Gehölzstreifen“

(Gehölzstreifen sind bewaldete Flächen, deren Längenausdehnung ein  Vielfaches der Breite entspricht. Die Überschirmung beträgt mindestens 7/10. Die maximale Breite von Gehölzstreifen beträgt 50 Meter. Breitere Gehölzstrukturen sind der Kategorie Waldinsel bzw. Waldfläche zuzuordnen)

 die Rede, der in der Breite von 10 m auf 5 m reduziert wurde.  Ebenso wurde dort auf einen „Begrünungsplan“ verwiesen, der Bestandteil der Baugenehmigung sein sollte, der jedoch unseren Genehmigungen nicht als Anlage beigefügt war.

Lange Rede, gar kein Sinn.
Wozu eine 25 qm große „bewaldete Fläche“ in einem 70 qm großen Reihenhausgarten????

Zumal sich auf eben jenen 25 qm bei ordnungsgemäßer „Bewaldung“ eine Wassertiefe von 20 bis 25 cm befindet, in der die „empfohlenen“ Pflanzen keinerlei Überlebenschance haben.

Wo ist der „gekaufte“ Privatgarten hin, der für uns wertvoller Lebens- und Erholungsraum sein sollte?  Ein Lebensraum der für seinen Eigentümer je nach Bedürfnis und Wunsch Möglichkeiten für Wohnen, Essen, Wellness, Entspannen und Freizeitaktivitäten gibt.

Eine Illusion? Reines Wunschdenken? Die Fantasie eines naiven Häuslebauers?

Oder erwarten Stadtverwaltung und Bauträger tatsächlich, dass sich eine Erholung vom Stress des Alltags auf 45 qm realisieren lässt, wenn man weiß, dass die anderen 25 qm mehr als das Dreifache des finanziellen, zeitlichen und körperlichen Aufwands erfordern? Schließlich gibt es seitens der Stadtverwaltung diverse Regeln und Vorschriften für die „Gehölzpflege“…


Ich empfehle jedem, der beabsichtigt ein Reihenhaus bauen zu lassen / zu kaufen, einen tiefen Blick in den Bebauungsplan. Dann bleibt ihm der Nebenjob des Försters erspart. Unser Blick war nicht tief genug oder wir hatten keine Brille auf. Vielleicht war es auch nur die rosarote Brille, die uns zur Unterschrift verleitete, weil wir uns nicht vorstellen konnten, dass es in einem winzigen privaten Reihenhausgarten so etwas wie eine "bewaldete Fläche" gibt.




Du bist in einem Loch? Dann hör auf zu graben!

Montag, 17. August 2015

Von Bombenkratern und Spötteleien

Unser Garten besteht im hinteren Teil aus einer sogenannten „Retentionsfläche“. Ich persönlich kenne diese Bezeichnung eigentlich nur in Zusammenhang mit Hochwasser und Überschwemmungen, und verbinde den Begriff eher mit einer Fläche neben einem Fließgewässer, als mit einem Gartengrundstück mitten in der Innenstadt, denn fließendes Wasser gibt es bei uns nur aus der Leitung. Einen Bach oder gar Fluss findet man auch nach längerer Suche nicht. Aber die Retentionsfläche ist in allen 20 Gärten als solche ausgewiesen. Diese Fläche beinhaltet außerdem lt. Baubeschreibung diverse Mulden, die zur Aufnahme des Oberflächenwassers dienen sollen. Unsere - vom Bauträger eingebrachten - Pflanzen (die, von denen bei mir nur 8 Stück überlebt haben), könnten möglicherweise die notwendige belebte Bodenschicht dargestellt haben – sicher bin ich mir da aber nicht.

Wir haben diese Mulden bei uns tatsächlich auch einbringen lassen, während einige andere Eigentümer darauf verzichtet haben, weil sie sich für den hinteren Teil ihres Gartens eine andere Art der Nutzung vorgestellt haben. Nach den ersten Regenfällen im Frühjahr war uns persönlich klar, dass diese Regelung absolut notwendig ist, denn der Boden ist nicht sonderlich wasserdurchlässig (10 Minuten Starkregen – 15 cm Wassertiefe) Fraglich war nur, ob diese Mulden wirklich ausreichend sein würden, denn die Form und die Beschaffenheit hatten rein gar nichts mit einer funktionierenden Flächenversickerung gemein – eher mit frischen Bombenkratern.

Keine einzige Mulde verfügte über einen Erosionsschutz, der verhindern konnte, dass Bodenteilchen von Wind und Wasser abgetragen werden. Außerdem gab es unterhalb der Mulden keinen versickerungsfähigen Boden, sondern nur eine stauende Tragschicht im Untergrund. Während hinter vorgehaltener Hand vermutet wurde, dass uns das Geld ausgegangen sein könnte, weil unser Garten einer der letzten war, der fertig gestellt wurde, beschäftigten wir uns damit, wie wir die Mulden versickerungsfähig machen und dennoch die Fläche darüber nutzen konnten. Dabei zogen wir immer wieder fachmännische Hilfe zu Rate um ans Ziel zu gelangen.

Zuerst wurden besagte Mulden ein ganzes Stück tiefer ausgegraben um eine Tiefenlockerung durchführen zu können, ihre Form wurde verändert und ein Erosionsschutz angebracht, so dass das anfallende Wasser die Ränder nicht zum Einsturz bringen konnte. Daraufhin wurde mit verschiedenen Schichten aus Sand und Kies (sehr, sehr grob) wieder aufgeschüttet. Zum guten Schluss erhielten die Mulden eine dünne Schicht humosen Oberboden, bevor Unkrautvlies und eine relativ dünne Schicht Ziersplitt folgten um den hinteren Teil optisch an den Rest des Gartens anzugleichen. 
Natürlich wurden wir beim Auftragen der Oberschicht gefragt, warum wir die Mulden denn erst unbedingt haben wollten, wenn wir sie nun doch wieder zuschütten würden. Da ich allerdings nicht wirklich glaube, dass die Fragesteller eine ehrliche Antwort haben sondern lediglich ein Kommentar abgeben wollten (die Muldenfrage war eine ausgesprochen heikle Angelegenheit, die so einige Gemüter erregte), zuckte ich mehr oder weniger nur mit den Schultern.

Den Boden für ein eventuell folgendes Gerätehaus haben wir aus Großpflaster mit offenen Zwangsfugen gefertigt. In den Beeten seitlich befinden sich weiterhin ausschließlich Pflanzen, die sehr großen Durst haben. Die Auswahl war sehr zeitaufwändig, da das Grünzeug entweder zu wenig Wasser mochte – aber wunderschön aussah -  oder aber uns einfach nicht gefiel.

An diesem Wochenende war es dann endlich so weit. Der Tag bzw. die Tage der Generalprobe waren gekommen. Funktioniert der Regenablauf oder versinken wir trotz all unserer Bemühungen? Seit Samstagabend herrschte Dauerregen und sorgte für Überschwemmungen in einigen Gärten.
Und bei uns? Bisher sieht es gut aus. Kein stehendes Gewässer in unserem Garten. Hurra!!! Unsere Bemühungen waren erfolgreich.

Nun, ja, fast.


Unser heiliger 1,80-Zaun steht im Wasser, da das Wasser aus den anderen Gärten natürlich irgendwo hin muss hat es sich einen Weg hinter unserem Grundstück entlang gesucht. Aber man kann halt nicht alles haben.

In diesem Sinne allen einen schönen Montag.

Dienstag, 4. August 2015

Was es ohne Hilfe nicht schafft, ist bei mir fehl am Platz

Unsere Gartengestaltung befindet sich im Endspurt. Wobei der Zieleinlauf bis zum nächsten Jahr warten muss, weil wir die Dachfensterrollläden dem Gartenhaus vorgezogen haben. Eine Markise halten wir in diesem Sommer auch noch für nicht lebensnotwendig. Ganz liebe Nachbarn aus dem Baugebiet haben uns am Wochenende ihren Marktschirm verkauft – fast neu und riesengroß. Das reicht vollkommen, wie wir gestern schon gut feststellen konnten.

Den fehlenden Kies konnten wir in einem Baumarkt einer anderen Stadt ergattern. Nun ist also auch diese Lücke gefüllt. Nun ja. Sie ist etwas mickrig gefüllt, aber immerhin herrscht ein einheitliches Weiß, das nicht durch den Lehmfleck mit Unkraut, der vorher ständig ins Auge stach, unterbrochen wird. Nun fehlt nur noch die Restbepflanzung auf der linken Seite des Gartens. Doch auch für die ist bereits gesorgt.



Weiß eigentlich jemand, dass Liguster kein Wasser mag? Ich wusste es nicht, durfte es aber sehr effektiv lernen. Gut, Wasser mögen diese Pflanzen schon. Aber eben keine solchen Mengen, wie sie beim Rasensprengen des Nachbarn anfallen. Drei der zehn Liguster-Pflanzen auf meiner rechten Gartenseite sind verfault, während der Rollrasen nebenan wunderbar wächst und gedeiht. Und auch die anderen sieben mussten ordentlich um’s Überleben kämpfen. Woher sollte ich auch wissen, dass ausgerechnet Liguster (in meinen Augen das ultimativ unempfindlichste Unkraut unter den Heckenpflanzen) bei mir zu einer regelrechten Mimose mutiert?

Bei der Wahl meiner Pflanzen ist das Hauptkriterium für den Kauf eigentlich: „Was es ohne Hilfe nicht schafft, ist bei mir fehl am Platz“. So wie der Ginko, den ich stolz in die Mitte unseres Gartens gepflanzt habe – Ende April oder Anfang Mai. Er wurde sozusagen nackt geliefert – wurzelnackt und ohne Zweige oder gar Blätter – splitternackt eben. Und so blieb er auch und sorgte damit für sehr viel Spott und Frozzeleien.  Bis ich ihn im Juli gegen eine Zwergulme ausgetauscht habe. Den Nackedei habe ich dann als Rankhilfe für meinen Blauregen verwendet und beide zusammen in einen Topf auf die Terrasse gepackt. Keine vier Wochen später hatte er Blätter und musste vom Blauregen befreit werden … Ich hoffe also, dass die drei Liguster-Pflanzen noch einmal intensiv darüber nachdenken, ob sie wirklich im Herbst in die Mülltonne wandern, oder vielleicht doch lieber bleiben und ein Blatt bekommen wollen.

Vista hat übrigens noch Ende letzter Woche die Summe aus dem Kostenvoranschlag für die Renovierung unserer Diele beglichen. Wir können uns nun also endlich der Gestaltung unseres Eingangsbereichs machen. Könnten wir. Wir könnten es aber auch erstmal noch lassen, denn unsere Haustür befindet sich schließlich auch in eben jenem Bereich … Und die, ist bekanntlich ja noch nicht ausgetauscht…


In diesem Sinne, allen einen schönen Dienstag.

Donnerstag, 30. Juli 2015

Mein Haus, mein Garten, meine Risse

Unser Bauspielplatz wird zum Garten – beinahe, fast, irgendwann vielleicht sogar auch mal ganz. Der hintere Zaun in Höhe von 1,80 m wurde endlich nach einer gefühlten Ewigkeit von der Stadt genehmigt. Zum Glück,  denn sonst hätte ich noch einen weiteren Blog eröffnen dürfen, der ganz allein von Zauntourismus handelt. Die Erlebnisse mit unseren radelnden, joggenden, spazierenden und gassiführenden Mitmenschen sind wirklich seitenfüllend. Einfaches Gaffen ist dabei die harmloseste Kür der Damen und Herren, die täglich den Radwanderweg  – eine Erfindung, die so sinnvoll ist wie eine freiwillige Selbstbeschränkung für Uranverkäufer - hinter unserem Gartenzaun bevölkern.
Falls eben jene Damen und Herren nicht damit beschäftigt sind, sich gegenseitig über den Haufen zu fahren oder wechselseitig in den Weg zu werfen, pöbeln sie sich untereinander an oder inspizieren die Gärten der Anwohner. Leider tun sie das nicht lautlos. Im Gegenteil. Jede auf dem Radwanderweg geführte Unterhaltung wird in einer Lautstärke eines Marktschreiers geführt, so dass die Anwohner GEZWUNGEN sind mitzuhören - ob sie es wollen oder nicht. Die Themen reichen von „Ey Alder, guckst du. Da ham die dat Geld für’n Haus, aber nich für’n Rollrasen“ (O-Ton eines Radlers, der sich einen Kopf auf den Schultern leisten konnte, aber kein Hirn darin) bis zu der ultimativen Frage, womit die Anwohner wohl ihr Frühstücksbrötchen belegen, wenn sie an ihrem Esstisch speisen, der sich übrigens IM Haus befindet.
Wir haben zwar inzwischen allesamt mindestens 4 Reihen Sichtschutz in unseren Zaun eingezogen, aber diese Maßnahme erreicht natürlich bei weitem nicht den Effekt, den eine Schallschutzwand an der A40 gewährleistet.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Garten.
Da wir einen Hund mit Grasmilbenallergie und keine kleinen Kinder mehr haben, beabsichtigten wir unseren Garten absolut arbeitsunaufwändig zu gestalten. Dies waren die Gründe, weshalb wir uns gegen eine Rasenfläche entschieden haben. Unsere Fläche besteht aus einer Terrasse, diversen Beeten mit Pflanzen und Rindenmulch, sowie jeder Menge weißem Granitsplitt. Jede Menge bedeutet 2,5 Tonnen + 6 Säcke à 25 kg + … im Baumarkt ausverkauft. Lieferbar erst wieder in gut 3 Wochen. Wenn die Sonne scheint kann man übrigens etwa 30 Sekunden den Garten betrachten. Danach wird man „schneeblind“. Gegen diesen Umstand müssen wir also noch etwas unternehmen oder aber warten, bis der Splitt Moos ansetzt und Sonnenbrillen in der Nachbarschaft verteilen.



Die ersten Risse in unseren Decken sind übrigens auch schon aufgetaucht. Natürlich WEISS ich, dass in einem Neubau Risse auftreten können. Aber sie dann tatsächlich im eigenen Neubau nach gerademal einem halben Jahr auch zu sehen … steht auf einem ganz anderen Blatt.
Gestern wollte ich, bewaffnet mit meinem Staubsauger, diesem 70 cm langen Staubfaden (Wo, zum Teufel, kommt dieses Teil her, ich leide doch unter Putzwahn?) in der Küche den Garaus machen, nur um festzustellen, dass ich eine Brille brauche. Das „Ding“ ließ sich nicht entfernen, denn es handelte sich um einen Riss in der Betondecke! Im Dachgeschoss haben wir schon seit einigen Wochen einen Riss, den ich zwar regelmäßig misstrauisch beäuge, aber auch gekonnt ignoriere.
Schließlich weiß ich ja, dass man Beton ein wenig mit einem Kuchen vergleichen kann, denn die Wasserabgabe, also das Austrocknen des Betons an der Oberfläche erfolgt schneller als im Inneren der zumeist dicken Bauteile. Und genauso wie bei einem Kuchen bilden sich dadurch Risse an der Oberfläche. Außerdem wurde mir gesagt, dass Betondecken reißen müssen um ihre volle Tragfähigkeit zu entwickeln. Aber ich finde dennoch, dass es ziemlich sch … äh … schäbig aussieht.

Die Außen-Rollläden im Dachgeschoss sind auch angebracht worden. Finster ist es nun zumindest. Ob es auch kühler ist, werden wir vielleicht in der nächsten Woche erfahren, wenn die Temperaturen wieder steigen.



In diesem Sinne allen einen schönen Donnerstag.

Mittwoch, 8. Juli 2015

Das sind keine Augenringe, das sind Schatten großer Taten!

Ja, ich weiß. Es ist viel Zeit ins Land gegangen, ohne dass es hier etwas zu lesen gab. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Heute versuche ich einmal für alle übrig gebliebenen Leser eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse in den letzten Monaten auf die Beine zu stellen. Aber womit fange ich an?

Der Wasserschaden in der Küche - Eckventil Warmwasserleitung - wurde behoben, der betroffene Küchenschrank anstandslos von Vista ersetzt. Die Küche ist nun wieder wie neu.

Die seltsam geformten Innentüren wurden in Form gebracht und die Küchentür, deren Zarge sich von den Wänden abgelöst hatte, wurde komplett ausgetauscht.

Vielleicht erinnert sich jemand noch an den Wasserschaden, der zwei Tage vor dem eigentlichen Übergabetermin im Dezember das Wasser der Heizungsanlage aus der Decke im Erdgeschoss fließen ließ? Wir dachten, das Thema sei ausgestanden, mussten aber feststellen, dass dies ein Irrglaube war. Als die Zarge der Küchentür gewechselt wurde, entdeckte man dahinter SCHIMMEL. Das klingt erst einmal schlimm und ich bin beinahe in Tränen ausgebrochen, wie man sich sicher vorstellen kann. Es wurde sich jedoch darum gekümmert, der Schimmel ist weg, die Wand trocken und die Zarge bereits wieder an ihrem Platz, wenn auch noch nicht wieder mit einer Silikonfuge versehen.
Leider musste jedoch auch die Tapete an der Wand daneben weichen und die "Türbauer" hatten keine besonders sauberen Finger beim Einbau der neuen Zarge. Außerdem ist die neue Türzarge wesentlich schmaler, weshalb plötzlich ein Loch zwischen Sockelfliese und Holz klaffte. Für die Wiederherstellung des Dielenbereichs (Tapete und Farbe inklusive Arbeitslohn für Malerarbeiten, sowie die Anbringung zweier Sockelfliesen)  haben wir bei Vista bereits im April einen Kostenvoranschlag eingereicht und mehrfach den Bauleiter daran erinnert.
Bis heute haben wir diesbezüglich nichts mehr davon gehört. Unsere Diele ist daher noch immer eine "Baustelle", denn ich sehe nicht wirklich ein, warum ich ZWEI Mal die Kosten für Malerarbeiten zahlen soll, wenn ICH nicht für den Schimmel verantwortlich bin.

Die Haustür, der bei der Endabnahme ja bekanntlich das Inlay fehlte, ist seit dem Einsetzen des Mittelteils undicht und ließ sich über Monate nicht abschließen. Falls sie doch einmal so eingestellt wurde, dass man sie abschließen konnte, stand man draußen vor der Tür und kam nicht mehr herein, weil sie sich dann nicht aufschließen ließ. Die Firma Pelikan, zuständig bei uns für Fenster und Haustür, war - grob geschätzt - sieben Mal bei  uns und versuchte die Fehler zu beheben. Unter anderem wurde eine Metallplatte eingebaut, die dafür sorgen sollte, dass die Tür sich "gerade zieht" und wir erhielten einen vollkommen neuen Schließmechanismus. Auf- und Abschließen ist nun zwar kein Problem mehr, aber dicht ist die Tür an der Schloßseite noch immer nicht.
Der Bauleiter erhielt mehrfach von uns den Hinweis auf die noch immer nicht einwandfreie Haustür, aber das einzige, das wir bekamen, war die "Bitte" des Unternehmens, gefälligst das Konto mit den noch ausstehenden 5 Prozent der Kaufsumme freizugeben...

Sehr erheiternd war auch die E-Mail, die uns (also die 20 Eigentümer) am 20.Mai erreichte, nachdem zwei Tage zuvor die Außenanlagen hinter den Häusern von uns abgenommen worden waren (Außenanlagen bedeutete, der hintere Zaun, die Terrasse, der Sichtschutz und ca. 16 mickrige Pflanzen, von denen gut die Hälfte erst gar nicht angegangen ist und ich bis heute keinen blassen Schimmer habe, was das überhaupt für Pflanzen waren. Außerdem gab es noch ein Stück mit Unkraut überwuchertem Mutterboden.

Zitat:
"... im Zuge der Begehung der Außenanlagen durch die Stadt ... wurde festgestellt, dass die Außenanlagen nicht fertiggestellt, bzw nicht den Vereinbarungen entsprechend gepflegt worden sind."
Weiter heißt es:
"...Wir weisen Sie nochmals darauf hin, dass die vorgenommene Bepflanzung vom jeweiligen Eigentümer zu pflegen, zu unterhalten und bei Bedarf zu erneuern ist. Des Weiteren ist festzuhalten, dass die von den Erwerbern zu erbringende Bepflanzung noch nicht fertiggestellt wurde. ..."

Bei der "zu erbringenden Bepflanzung" handelt es sich um eine Hecke zu beiden Seiten des Grundstücks entlang der Mittelzäune, die wir jedoch erst aufstellen durften, NACHDEM die Abnahme der Außenanlagen hinter den Häusern erfolgt war.
Und die vorgenommene Bepflanzung ... nun, ja ... so recht wusste eigentlich niemand, was er denn nun pflegen soll. Das wirklich gut gedeihende Unkraut oder die toten Äste? Und wie pflegt man etwas, das sich schon von dieser Welt verabschiedet hat, bevor es überhaupt in die Erde gepflanzt wurde?
Letztendlich habe ich es geschafft, ganze 8 der ursprünglichen Pflanzen zu retten, was nicht bedeutet, dass ich inzwischen herausgefunden habe um welche Pflanzenarten es sich dabei handelt. Ich weiß nur, dass Läuse sie zum Fressen gern haben...
Die anderen 8 habe ich mit heimischen Sorten MEINER Wahl ersetzt. Sogar einen Baum habe ich gepflanzt. Heimisch, versteht sich. Ganz nach Vorschrift und den Auflagen entsprechend.

Das scheint aber niemanden mehr zu interessieren, denn eine E-Mail oder ein Schreiben von Vista oder der Stadt habe ich nicht mehr bekommen. Ich kann also überhaupt nicht sagen, ob unser Garten nun den Auflagen entspricht, oder nicht. Doch wirklich relevant scheint das - und so einiges anderes - nicht mehr zu sein, wenn man sich so umschaut...
Wenn ich es mir recht überlege, habe ich von Vista überhaupt nichts mehr gesehen, gehört oder gelesen. Auch nicht vom Bauleiter, bezüglich der Haustür oder des Kostenvoranschlags für die Diele. Die letzte Begegnung war auf dem Straßenfest in der Siedlung. Dort hatte ich kurz die Gelegenheit dem Bauleiter guten Tag zu sagen - sehr kurz, denn er telefonierte gerade. Dieses Fest war am 30. Mai ...


Noch ein kleiner Hinweis für eben jene, die sich im Dachgeschoss einen Schlafraum einrichten möchten....
In unserem Haus kann man im Dachgeschoss bekanntlich NICHT querlüften. Wir haben auf der einen Seite überhaupt keine Fenster, dafür aber eine Abstellkammer, und auf der anderen Seite gleich zwei Dachfenster. Bei den Außentemperaturen der letzten Wochen blieb uns nichts anderes übrig, als aus dem Dachgeschoss auszuziehen - trotz von innen angebrachter Thermorollos. Die beiden Räume haben sich bis auf 46 Grad erhitzt, so dass wir wirklich den Eindruck erhielten, nicht mehr atmen zu können. Selbst, wenn alle Fenster im ganzen Haus und sogar die Haustür aufgerissen wurde, schaffte man es nicht, die Wärme auch nur ansatzweise aus dem Dachgeschoss zu bekommen.
Heute sind es draußen übrigens 13 Grad. Im Dachgeschoss - trotz geöffneter Fenster - noch immer fast 30 Grad. Noch Fragen?
Aber wie gesagt, unser Bauabschnitt ist diesbezüglich eine "Ausnahme", wenn auch wirklich keine positive.

Vielleicht geht es nicht um das "Happy End", sondern um die Geschichte selbst...


Donnerstag, 9. April 2015

Blütenpracht hinter dem Gartenzaun

Der Titel täuscht. Bei uns gibt es vorerst weder das eine noch das andere.

Woran das liegt? An uns.

Wie ja bereits bekannt ist, liegen wir (und die anderen 19 Nachbarn) mit der Gartenseite unseres Grundstücks an einem viel befahrenen, berollschuhten und bewanderten Radweg. Einem Ort, an welchem zudem sämtliche Hundebesitzer mit ihren Tieren aus sämtlichen Umgebungen „Gassi“ gehen.  Seit der Umstellung auf die Sommerzeit treffen sich außerdem gegen Abend regelmäßig diverse Herren auf diesem Radweg um dort ihr Feierabendbier zu trinken. Und täglich haben mehr Herren Feierabend und Lust auf ein Bier, so dass die Gruppe ständig größer wird.

In weiser Vorausahnung entschlossen wir Nachbarn uns bereits während der Bauphase dazu, dass wir den hinteren Zaun - zu eben jenem Radweg hin - gerne ein wenig höher hätten, als es eigentlich vom Bauträger vorgesehen war.  Einstimmig. Leider vergaßen wir, uns rechtzeitig um eine entsprechende Baugenehmigung zu kümmern.

Wobei „vergessen“ nicht ganz der richtige Ausdruck ist.

Zum einen gab der Chef der Firma K., welche für die Fertigung und Gestaltung des Außengeländes zuständig ist (und natürlich an diesem Zaun gut verdient), die Auskunft, dass für die geplante Höhe keine Baugenehmigung notwendig sei,  und zum anderen existieren derart viele Vorschriften, Bauordnungen und Regelungen, dass diese für Verwirrung sorgen konnten. 

So sieht die Landesbauordnung in NRW für Gartenmauern an der Grenze eine maximale Höhe von zwei Metern vor: Höhere Mauern müssen die Abstandflächen nach § 6 Abs. 10 BauO einhalten, also einen Mindestabstand von 3 Metern zur Nachbargrenze.
Das Nachbarrechtsgesetz NRW regelt zum Thema Einfriedungen zunächst die Voraussetzungen der Einfriedigungspflicht (§ 32 NachbG), also die Frage, wer wann die Errichtung einer Einfriedigung verlangen kann. Auch der Grundsatz, dass eine ortsübliche Einfriedigung vorzusehen ist - soweit öffentlich rechtlich nichts anderes vorgegeben ist - findet man hier (§ 35 NachbG)
Viel weiter können die Gemeinden mit örtlichen Bauvorschriften nach § 86 Abs. 1 BauO gehen. Dort finden sich dann auch Gestaltungssatzungen mit detaillierten Anforderungen. Solche Satzungen sind zumeist im Ortsrecht der Gemeinde veröffentlicht und vielfach im Internet verfügbar. Sie können aber auch als Festsetzungen in Bebauungspläne aufgenommen werden (§ 86 Abs. 4 BauO) und sind dann meist nur zusammen mit dem jeweiligen Bebauungsplan verständlich und erhältlich.
Und dann gibt es da noch den Passus in der Bauordnung, nach welchem Einfriedungen zu einer öffentlichen Verkehrsfläche hin lediglich bis zu einer Höhe von 1,0 Metern genehmigungsfrei sind.

Nun stellt sich für einige Anwohner die Frage, ob der Radweg eine öffentliche Verkehrsfläche ist, da das Grundstück nicht der Stadt gehört.  
Warum diese Frage aufkommt, ist mir nicht ganz schlüssig, denn in meinen Augen zählen zum öffentlichen Verkehrsraum alle Verkehrsflächen, auf denen ohne Rücksicht auf verwaltungsrechtliche Widmung oder auf Eigentumsverhältnisse, aufgrund stillschweigender oder ausdrücklicher Duldung des Verfügungsberechtigten die Benutzung durch einen unbestimmten Personenkreis (= jedermann) zugelassen ist. Also auch der Radweg und die Seitenstreifen.

Gibt es jemanden, der bis hierher mitgelesen UND eine Ahnung hat, wie hoch unser Zaun sein darf?

Nein? Ich inzwischen schon. Allerdings eher nicht aus all den Rechtsvorschriften etc. sondern aus dem Bebauungsplan für unser Gebiet, welcher öffentlich im Internet einsehbar ist. Darin steht klar und deutlich, dass die Einfriedung 1,25 m nicht übersteigen darf.  Und nur das Bauordnungsamt kann – nachdem alle 20 Eigentümer einen Bauantrag gestellt haben – entscheiden, ob es einen Zaun in unserer Wunschhöhe genehmigt oder auch nicht. Bis zur Entscheidung können allerdings gute 4 bis 6 Wochen vergehen.

Ohne diese Genehmigung bin ich dagegen, dass der Zaun aufgestellt wird, was mich vermutlich zum sogenannten Buhmann macht – sowohl für manche Nachbarn („Warum können wir den Zaun nicht einfach ohne Genehmigung aufstellen lassen?“) als auch für die Firma K., die uns allen ja unter falschen Voraussetzungen („Sie brauchen keine Baugenehmigung“) einen Zaun verkaufen wollte und nun nicht aufstellen darf.

Natürlich könnte zuerst der Zaun errichtet und dann nachträglich beantragt und auch nachträglich (ggf. unter erhöhten Kosten und Gebühren) genehmigt werden…  Aber genauso gut könnten wir uns eine Abrissverfügung und Geldbuße einhandeln. Und warum sollte ich vorsätzliche oder grob fahrlässige Rechtsverstöße erzeugen, wenn es doch mögliche Alternativen (abwarten und bei Ablehnung Standardzaun setzen lassen oder  auch Standardzaun setzen lassen, abwarten und bei Erteilung der Genehmigung später den Zaun austauschen) gibt?


Im Augenblick sieht es erst einmal so aus, dass der Zaunbau gestoppt ist. Am Montag erfolgt noch einmal ein Anruf bei der Stadtverwaltung, da erst an diesem Tag die zuständige Mitarbeiterin für unseren Stadtteil aus dem Urlaub zurück ist. Ich hoffe, dass sich bei diesem Telefonat zumindest ein Hinweis darauf ergibt, wie die Chancen auf eine Erteilung der Baugenehmigung stehen.  Denn so ganz ohne Zaun werden wir natürlich auch die Gartengestaltung nicht in Angriff nehmen können. Schließlich finde ich es nicht sonderlich prickelnd in den fertigen Beeten täglich nach Hundekot suchen zu müssen. Und erst den Standardzaun errichten und diesen dann später MIT Baugenehmigung austauschen lassen kann sich - O-Ton - nicht jeder leisten. Also darf das Unkraut vermutlich in diesem Sommer wuchern was das Zeug hält. 

Und nun überlege ich grad, mit welchem Namen ich zukünftig wohl angesprochen werde ...
Dippelschisser? Fliegenbeinzähler? Tüpfelreiter? Formalist? Oder Korinthenkacker?


Eine Nachbarin hatte gestern übrigens eine wirklich gute Geschäftsidee. 
Falls sie in der Zeit ohne Zaun den Wunsch verspürt im Garten zu grillen, legt sie einfach ein paar Würstchen mehr auf den Rost und verkauft sie an all jene Leute, die hungrig über den Radweg pilgern ...

Bemüh dich nur und sei hübsch froh,
der Ärger kommt schon sowieso
(Wilhelm Busch)



In diesem Sinne allen einen schönen Donnerstag.


Mittwoch, 18. März 2015

Es werde Frühling

Endlich Sonne!
Alle freuen sich über den beginnenden Frühling.
Nur ich kämpfe seit dem ersten sonnigen Sonntag vor zwei Wochen bei jedem Sonnenstrahl mit meinem Kreislauf. Wenn das Wetter sich wenigstens mal entscheiden könnte. Dann würde sich die Angelegenheit auch einpendeln. Aber nein, morgens Eis kratzen, mittags Eis essen. Und zwischen diesen wenigen superschönen Tagen friere ich mir im Dauerregen den Hintern ab. Wen wundert es, dass ich das Eis dann im Bett oder auf dem Sofa zu mir nehmen muss, weil ich nicht auf meinen dicken Beinchen stehen kann?


Derzeit buddeln sich diverse Bagger durch unsere zukünftigen Gärten. Erst wird der ganze "Müll" ausgehoben und abtransportiert, dann Mutterboden angekarrt und fein säuberlich verteilt. An einigen Häusern kann man schon sehr gut erkennen, dass der Grund und Boden hinter der Terrasse irgendwann ein mal ein Garten sein wird. Wir liegen recht nah an der Zufahrt und sind daher so ziemlich zum Schluss an der Reihe. Das macht aber nichts, denn ich bin froh, wenn ich irgendwann in den nächsten Wochen endlich mal meinen Vorgarten (2 Flächen à 1 qm) in Angriff nehmen kann ohne dass meine Welt ins Wanken gerät, weil der Kreislauf streikt.

Der Zaun am Ende unserer Gärten ist im Kaufpreis inbegriffen. Leider hat er lediglich eine Höhe von 1,20 m. Besser wäre ein höherer Zaun, da die Gärten direkt an den Radwanderweg grenzen, auf dem auch nachts reger Betrieb herrscht. Nun wurde sich darauf geeinigt, dass die Firma Kesting den höheren Zaun liefert und die Käufer nur den Differenzbetrag (60 cm in der Höhe) nachträglich zahlen. Einen Kostenvoranschlag darüber, wie viel unsere 5 m breite Zaunerhöhung zusätzlich beträgt ... Fehlanzeige.

Ein 10 m breites Komplettzaun-Set (5 Stück Doppelstab-Mattenzaun-Elemente + 6 Stück Zaunpfosten aus Vierkantrohr) kostet 475,00 € - ohne Arbeitslohn aber inklusive Lieferung. So viele Meter brauche ich ja gar nicht und der Arbeitslohn sollte ja keinen großen Unterschied zu einem 1,20 m hohen Zaun ausmachen.
Nun bin ich mal gespannt auf die Berechnung ...


IM Haus warten wir auf neue Innentüren  und eine neue Haustür. Beiden Firmen haben wir bereits 4 bis 5 Chancen auf Nachbesserung eingeräumt - ohne Erfolg. Nun ist es genug. Es wird Zeit für einen Austausch.
Die Innentüren liegen nur in Höhe der Türklinken am Rahmen an - oben und unten biegen sie sich davon weg. Die Haustür ist seit dem Einbau des Inlays undicht, schließt nur sehr schwer und lässt sich von außen mit dem Schlüssen oftmals gar nicht öffnen.
Vorgestern habe ich angerufen und meinen Standpunkt erklärt. Man rufe mich zurück, zwecks Terminvereinbarung. Bis heute habe ich noch keinen Rückruf und demnach auch keinen Termin erhalten.
Aber so schnell gebe ich nicht auf.

Euch allen einen schönen Mittwoch.